(Minidrama von Matija Beckovic & Dusan Radovic)
DSP 6i 6u 7i
Theater, eine Kunstform für schauspielerisch Begabte? Nein, tatsächlich spielen wir alle immer wieder Theater, nehmen Rollen ein, vertreten Positionen, verstellen und verkleiden uns... Das Theater ist so alt wie die Menschheit selbst, der Mensch spielt praktisch seit er denken kann. Und das macht Spaß, erst recht auf der Bühne!
An Österreichs Schulen kommt das Theater leider viel zu kurz. Besonders heute, wo das Zeitkorsett auch für Kinder und Jugendliche immer enger und das "Funktionieren" immer zwingender wird, kann das Aufsuchen und Erforschen individueller und gemeinsamer Spielräume und deren kreativer Gestaltung umso beglückender sein:
Erfahren, dass man Körper und Stimme hat, anstatt sich zu verstecken. Aus sich "herausgehen", in eine Rolle "hinein" schlüpfen, sich behaupten und in "Szene" setzen, dem Spielpartner Raum und Aufmerksamkeit geben, zusammen spielen, d.h. den Mitspieler "gut" aussehen lassen, sich in der Gruppe einbringen, wohlwollender Zuschauer und kritischer Beobachter sein, voneinander lernen und das Eigene dennoch nicht aus den Augen verlieren, sich lustvoll und ohne Notendruck ausprobieren und neu erfinden. Spielen...
Im Theater steht der Mensch in seiner Ganzheit mit aller Lebenslust und Verletzlichkeit im Zentrum. Er braucht für seine Entfaltung eine anregende und annehmende Atmosphäre, die wir in unserem Unterricht herzustellen versuchen. Bei Schiller heißt es ...
Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
Darstellendes Spiel wird in der Unterstufe als Wahlpflichtfach mit zwei Wochenstunden geführt und kann alternativ zu Musik, Tanz, kreativem Schrieben und Bildnerischem Gestalten gewählt werden.
Es geht in diesem Fach um das Entdecken der eigenen Kreativität und das Entwickeln eigener verbaler und nicht verbaler Gestaltungs- und Ausdrucksformen.
Theater und Spiel wird als Mittel zur sozialen und persönlichen Entwicklung eingesetzt und erlebt. Die Schüler/innen werden ermutigt, einerseits ihren Platz auf der Bühne zu definieren und sich individuell zu behaupten, andererseits aber auch den SpielpartnerInnen Raum zu geben. In verschiedensten Rollenspielen und Improvisationen haben sie immer wieder die Möglichkeit, eigene Erfahrungen auf die "Probe" stellen, sich und andere in fremden Rollen zu erleben und dafür eine adäquate theatrale Form zu finden.
Ab dem zweiten Semester arbeiten die verschiedenen Unterstufengruppen an einem gemeinsamen Stück oder Thema und präsentieren ihre Ergebnisse in einer gemeinsamen Aufführung im Mai oder Juni im Festsaal der Schule.
Als Fortführung wird in der Oberstufe das Freifach Bühnenspiel (BSp) mit 2 Wochenstunden klassenübergreifend angeboten. Ziel ist alljährlich die Aufführung eines Theaterstückes aus der klassischen oder modernen Literatur.
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