Homo mobilis

Jahresausstellung 2022

Herzlich Willkommen zur Jahresausstellung 2022!

Es freut uns sie dieses Jahr willkommen zu heißen und die künstlerischen Arbeiten der Schwerpunktgruppen des Bildnerischen Gestaltens heuer wieder vor Ort im Musischen Gymnasium zu präsentieren und hier digital Einblicke in das künstlerische Schaffen dieses Schuljahres geben zu können.

Dieses Jahr dreht sich die Ausstellung um das Jahresthema "homo mobilis". Die gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahre hat die Nutzung des mobilen Internets im Alltag stark forciert und wurde auch im Unterricht von uns genutzt. Im Homeschooling wurden mobile Medien zu unseren virtuellen Assistenten. Durch diese digitalen „Prothesen“ erhält der „homo mobilis“ ein neues Erscheinungsbild. Im Unterricht wurden Ideen zu diesem mobilen Menschen entwickelt, der Verbindungen mit seiner Umwelt und seiner Umgebung eingeht. Wie entwickelt sich der Mensch? Welche Ideen werden sich durchsetzen? Wie positioniert sich der Mensch gegenüber Technik, Natur, Umwelt und wie erlebt er sich selbst?

Der Begriff „homo mobilis“ eröffnet auch den Bedeutungsraum Reisen, Flucht und Migration, das (un-) freiwillige Erkunden neuer Räume und Sprachen. Mit dieser Thematik setzt sich das gemeinsame Projekt der BG- und Literaturgruppe der 5./6. Klassen auseinander - entstanden ist daraus ein MAGAZIN mit dem Titel „(W)ORTE“, das im Rahmen der Vernissage und der Lesung präsentiert wird.

Viel Vergnügen beim Erkunden wünschen die BEH/BG/BE/Literatur Gruppen des Musischen Gymnasiums
…zum Jahresthema "homo mobilis"
Wenn man in einem Lexikon nachliest, entdeckt man ganz weit gefächerte Erklärungen und Vorstellungen zum Thema „homo mobilis“. Ihm werden Eigenschaften zugeordnet wie „beweglich, biegsam, flink, rege…“, aber es könnten ihm auch charakteristische Merkmale wie „…lenkbar, unbeständig und wankelmütig“ zugeschrieben werden. Daraus lässt sich vielleicht schließen: man kann das Thema aus verschiedenen Perspektiven betrachten - positiv und aufgeschlossen, aber auch kritisch… In der künstlerischen Auseinandersetzung haben wir uns in diesem Jahr die Frage gestellt: Was bedeutet es ein „homo mobilis“ im 21. Jahrhundert zu sein? Welche Aufgaben kommen auf uns zu? Wie können wir unsere Eindrücke und Ideen künstlerisch umsetzen, filtern und sichtbar machen? Was bewegt uns?
In unserem technisch hochentwickelten Zeitalter geht der Mensch neue Beziehungen ein. Symbiosen entstehen mit Natur, Technik, Pflanzen, Tieren und letztlich dem Menschen selbst. In dem künstlerischen Prozess heuer wurden viele Positionen ergründet…. Es wurde viel darüber nachgedacht… und in Bildern oder in einem weiterführenden Kontext gestaltet und geformt.

Galerien dieser Ausstellung
  • ARTist 2022
    – die Galerie für die Preisträgerinnen des schulinternen Kunstwettbewerbs ArtCompetition
  • Kunst! Unter- und Oberstufe
    – Alle Gruppen für Bildnerisches Gestalten der 1.-8. Klasse sind hier zu besuchen und zeigen Einblicke in die Intensivtage und erstellten Werke.
  • Einblicke TEX/TEC
    – Einblicke in die Arbeitsprozesse der textilen und technischen Werkgruppen
  • Lichtblicke
    – Einblicke in die Abschlussausstellung der Maturant*innen

ARTist 2022 | Art-Competition – der Wettbewerb und die Preisträgerinnen

Unser Wettbewerb für Bildende Kunst BG/BEH wurde heuer zum zweiten Mal ausgeschrieben. Hier können junge Talente ihre außerschulische Arbeit zeigen: sich selbst erproben, ein Ausstellungskonzept entwickeln und umsetzen. Die Bewerber*innen waren gefordert, eine zehnteilige eigenständige Arbeitsreihe abzugeben, die sich dem Thema Homo mobilis widmet.
Die Arbeiten der Preisträgerinnen sind im Eingangsfoyer der Schule ausgestellt und auf dieser Seite über ihr persönliches Galerieportal zu sehen.
Zusätzlich zu den Präsentationsmöglichkeiten freuten sich alle Ausgezeichneten über ansprechende Sachpreise.
ARTist senior 2022: Dorothee Zichy 6a, Helena Zichy 6a
Die Entscheidung der Artcompetion in der Oberstufe war heuer sehr herausfordernd, viele hochwertige Arbeiten haben es der Jury nicht leicht gemacht.
Die Arbeiten der Geschwister Dorothee und Helena Zichy haben uns jedoch schlussendlich überzeugt. Die grafische Dichte und Aussagekraft in ihren Einreichungen ermöglicht dem Betrachter schlagartig das Betreten einer expressiv magischen, aber auch sehr persönlichen Welt. So verwandt die Arbeiten der zwei Geschwister erscheinen, so unterschiedlich sind sie auch.
Dorothee zeichnet als wandelnder „homo mobilis“ Seite um Seite in ihrem Skizzenbuch, eine Dichte an Körpern und Gegenständen, die nicht kategorisiert oder katalogisiert werden können. Gedankenfetzen, Erlebnisse, die dem Bleistift, dem Fineliner oder der Tusche entrinnen, und sich so zu einem Eigenleben auf dem Papier vereinen. Nicht beliebig, sondern jede Form stellt sich der Idee vom Menschen, schildert Fragmente von Eindrücken und Personen deren Weg sie gekreuzt hat, zeichnet die Abbilder von Wesen, Kobolden, Fantasien, denen sie täglich begegnet. Jedes Bild in dieser endlosen Bilderserie wird so zu einem weiteren Fragment des „homo mobilis“, den sie nicht als Ganzen, sondern eben als Teilaspekte für sich greifbar macht. Doch die dunkle, magische Dichte des Hintergrundes, in den alles eingebettet ist, verbindet die Einzelteile zu einem Ganzen, lässt sie zu Schatten der Erinnerung oder aber auch zu eingebrannten Denkmälern werden, bevor durch das Umblättern im Skizzenbuch sich eine neue Welt, ein neuer Kosmos eröffnet.
Helena hingegen arbeitet in einem größer angelegten Format und bezieht sich in ihrer Sammlung hauptsächlich auf embryonale Formen. Sie schildert dadurch nicht den Fußabdruck des „homo mobilis“ sondern seine Entstehung. Wie bahnen sich die Gedanken, die Bewohner unserer Welt, mühsam den Weg an die Oberfläche und in unser Bewusstsein. Wie in Aldous Huxleys „Brave New World“ entstehen in einer Art Labor die Keime und Embryos, die unsere Zukunft, unser Leben bedeuten. Diese beiden Sammlungen der Zichy-Zwillinge sind seelenverwandt, doch trotzdem so grundverschieden. Sie wirken nicht bedrohlich, sondern eher versöhnlich. Sie erlauben es Geborgenheit in der Dunkelheit zu spüren. Jedes Ding hat seinen Platz, seinen Ursprung, seine Gegenwart und seine Zukunft.
Dorothee und Helena, wir gratulieren zum ARTist senior 2022!
ARTist junior 2022: Marlene Kloud 3u, Raphael Inhester 1u
In der Unterstufe dürfen wir heuer zwei zweite Plätze vergeben. Die Gründe sind unterschiedlich, aber vor allem hat folgende Überlegung die Entscheidung gerechtfertigt: beide Arbeitsansätze und beide Ideen haben uns angesprochen, auch wenn sie gänzlich unterschiedlich sind auf den ersten Eindruck…
Marlene Kloud ist uns allen schon bekannt, sie ist die Gewinnerin der ArtCompetition aus dem letzten Jahr und hat auch heuer wieder eine gelungene Reihe zum Thema „homo mobilis“ zusammengestellt. Drei Arbeiten möchten wir hervorheben. Marlene verwendet und verändert sehr gelungen Zitate aus einem ästhetischen Alltagsleben, wie Bilderbuchikonen „Max und Moritz“ oder beispielsweise Bildreferenzen aus Instagram. Sie eignet sich „Gesehenes“ an und verändert es. Sie denkt in traditionellen Techniken, wie dem Aquarell oder der Bleistiftzeichnung über den „homo mobilis“ nach… sie arbeitet aber auch experimentell in der Bildbearbeitung und zieht eine erste Kopie eines humanoiden Prototyps „Marlene“ in Goldfolie ab. Sie stellt sich aktiv die Frage, wie wir uns entwickeln und wo wir hingehen werden!?
Raphael Inhester hat uns überrascht mit seinen kleinen, aber sehr dicht gezeichneten Bleistiftarbeiten. Raphael zeichnet unterschiedliche Menschen in ihrer Freizeit bzw in unterschiedlichen „Bewegungserfahrungen“. Einmal beim Schwimmen, beim Radfahren… in der Natur. Jedenfalls lässt er uns in seinen Bildern den „homo mobilis“ als einen sehr aktiven Menschen erleben, einen Menschen, der geerdet ist und Freude an der Bewegung hat und diese wertschöpfend erlebt. Ganz direkt und klar erlebbar wird dies in der Eindringlichkeit und Dichte seiner Strichzeichnungen. Man kann in die Bilder eintauchen und durch die Lebendigkeit der Zeichnungen bekommen sie etwas Wahrhaftiges und Lustvolles und laden ein gleich direkt rauszugehen und zu genießen und zu erkennen wie schön das Leben ist…
Marlene und Raphael, wir gratulieren zum ARTist junior 2022!

Schwerpunkt Kunst! Unterstufe | Bildnerisches Gestalten 1.- 4. Klassen

Erkunden des Tiefdruckes (BG1)
Einritzungen in Plexiglas verwandeln ein leeres Blatt in eine Naturstimmung. Durch Überarbeitungen und sich immer mehr verdichtende Linien verändert sich die Landschaft und wird von einer Wetterstimmung eingeholt.

Eintauchen in die Dunkelkammer (BG2)
In der Dunkelkammer wird mit verschiedensten Materialien zur Belichtung experimentiert, um ein (Selbst)porträt des "homo mobilis" in Form von Fotogrammen entstehen zu lassen.

Animation Erleben (BG2)
Plastilin wird zum Leben erweckt. In drei unterschiedlichen Szenarien wurden Tagträume erschaffen, die kombiniert mit einem realen Rahmen einen Kurzfilm entstehen haben lassen.



Städte der Zukunft (BG3)
Vorstellungen und Träume von Städten für den mobilen Menschen der Zukunft wurden in Modellen zur Realität. Alle auffindbaren Materialien wurden eingearbeitet, um eine grüne Stadt zu entwickeln, in der man gerne leben würde.

Malerische Sprünge ins kalte Wasser (BG4)
Angelehnt an die Werke des Künstlers David Hockney ist ein Sprung ins kalte Wasser Ausgangspunkt für ein abstraktes, malerisches Gemeinschaftswerk.


Schwerpunkt Kunst! Oberstufe | Bildnerisches Gestalten 5.- 7. Klassen

Flucht und Friedenssuche - Szenen in einer Box (BEH5)
Wie erlebst du Frieden? Ausgehend von dem Vortrag von Jad Turjman zum Thema Flucht und Friedenssuche begibt sich die 5. Klasse auf die eigene, sehr persönliche Suche nach der Bedeutung dieser Begriffe.

Linolschnitt "Flucht" (BEH6)
In den Intensivtagen sind zum gemeinsamen Projekt "(W)ORTE" Holzschnitte und ein Magazin entstanden die sehr vielfältig und eindrucksvoll, den individuellen Zugang zum Thema „Flucht“, der Schüler*innen zum Ausdruck bringen.

Drahtobjekte (BEH7)
Komplexe Drahtobjekte lassen Echoformen entstehen, welche Einblick in körperliche und organische Formen geben.

Einblicke in das Fach Gestaltung: Technik und Textil | Arbeitseinblicke 1.- 6. Klasse

Kleine textile und technische Einblicke quer durch die Schulstufen
Durch die Galerie schmökern und Eindrücke des Jahres sammeln...

Lichtblicke | Abschlussausstellung der 8. Klassen


Die Abschlussausstellung der Maturaklassen mit Hauptfach Bildnerische Erziehung fand unter dem Titel „Lichtblicke“ statt. Der Ausstellungsort, die Katholische Hochschulgemeinde, befindet sich in der wortwörtlichen „Lichtkirche“ Salzburgs, der Kollegienkirche. Lichtblicke, darunter konnte man die seltenen aber umso wertvollen Momente der letzten beiden Jahre verstehen, in denen Projekte, trotz der Pandemie, initiiert und geschaffen werden konnten. Augenblicke mit Licht brauchten die SchülerInnen auch in der Dunkelkammer der Schule für die Produktion der Cliché Verres, die dann ebenerdig mit anderen fotografischen Serien in der KHG ausgestellt wurden. Ein großer Lichtblick war die Kunstreise in das Künstlerdorf Neumarkt an der Raab im Burgenland, wo sich die Klasse ausschließlich mit der Grafik beschäftigt hat. Die Skizzen, die im Freien entstanden sind und die daraus resultierenden Radierungen mit Aquatinta fanden ihren Weg in den ersten Stock der Ausstellung. Lichtblicke war eine gelungene Leistungsschau einer sehr engagierten BE Hauptgruppe, die nun das Haus verlässt und hoffentlich unserer Gesellschaft auf ihre Weise viele Lichtblicke bescheren wird.
Bernhard Lochmann

Lichtblicke: Abschlussausstellung der 8. Klassen der BE-Hauptgruppe 2021/22
Eine Zusammenschau der Ausstellung in der Khg-Galerie mit Zeichnungen, Fotoarbeiten und Druckgraphiken.